Neonazis nutzen neue Strategien
Ralf Fischer / Mut gegen rechte Gewalt
Nach der Reihe von erfolgreichen Hacks
gegen neonazistische Internetseiten wollen die extremen Rechten nun
zurückschlagen. Mit neu eröffneten Internetforen versuchen sie
Antifaschisten in die Falle zu locken.
Seit einigen Wochen werden auf dem
linken Internetportal Indymedia dubiose Internetforen beworben, die
angeblich von Antifaschisten für Antifaschisten gemacht haben. Unter
solch illustren Namen wie 'Antifaforum Deutschland' oder 'Linkes
Forum' werben sie vor allem in öffentlich zugänglichen
Kommentarspalten um neue Mitglieder.
Oft stellen sich die Betreiber dieser
Foren als neue Gruppe dar, bevorzugt aus Gegenden, wo es keine oder
nur eine sehr schwache Zivilgesellschaft oder Antifa gibt. Im
nächsten Schritt versuchen sie dann zu einzelnen Personen oder
kleinen Gruppen einen Kontakt aufzubauen und nennen diese dann an
anderer Stelle als Referenz. Mit diesem Schneeballsystem konnten
Neonazis in der Vergangenheit schon oft Informationen abfassen.
Wenn dann genügend Nutzer in das Forum
gelockt worden sind, wird dieses Forum dann 'gehackt' oder der ganze
Fake wird öffentlich gemacht. Und selbst wenn das nicht passiert,
können die Betreiber des Forums zu jederzeit alles mitlesen was im
Forum geschrieben wird, und so an die im Forum verbreiteten
Informationen zu kommen.
Nun ist nicht jedes Forum zu
verdächtigen, welches sich mit dem Thema Rechtsextremismus
beschäftigt, von Neonazis betrieben zu werden, doch allein die
Tatsache, dass viele Foren und Websites auf ungeschütztem Servern
liegen, die nur wenig Schutz gegen Angriffe - von welcher Seite auch
immer – bieten, ist nicht von der Hand zu weisen.
Doch egal ob nun naive Computeruser am
Werk sind, oder doch fähige Neonazis, in allen Fällen ist davon
abzuraten persönliche Daten in solchen Foren zu stellen. Die
Kommunikation per Internet ist nur bedingt sicher. Wer dies
leichtsinnig ignoriert, geht ein gefährliches Risiko ein.
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