Der Musiker und Produzent Paul van Dyk ist für den Grammy 2005 nominiert
Ralf Fischer / Junge Welt
Das bisherige Leben des Musikers und Produzenten Paul van Dyk
gestaltete sich wie am Reißbrett. Er wurde ja auch 1971 in
Eisenhüttenstadt geboren. Aufgewachsen ist er aber im Ostteil von
Berlin. Bekanntlich entstand dort 1989 eine veritable Clubszene mit
massenhaft Techno. Als elfjähriger stand van Dyk erstmals hinter den
Turntables im Tresor. Mit Cosmic Baby begann er anschließend Platten zu
machen. Spätestens 2004 startete er in den USA mit seinem Album
»Reflections« völlig durch. Im Februar 2004 wurde er vom BPM Magazin in
den Staaten zum beliebtesten DJ des Landes gewählt. Einen Monat später
gewann er in drei Kategorien bei den American DanceStar Awards und wurde
zum Repräsentanten der Organisation »Rock the vote«. Als erster
Deutscher, wie die Presse der BRD nicht aufhört zu betonen.
Und jetzt wurde er für den Grammy 2005 nominiert. Der gesamte BRD-Boulevard war voll nationaler Freude. Einer von uns – van Dyk steht für das gesamte unmusikalische deutsche Kollektiv. Er kann das auch würdigen. Mit dem Song »Wir sind wir« ist er hierzulande, gemeinsam mit Peter Heppner von Wolfsheim, unter die Nationaldichter gegangen. Inspiriert worden sei er durch die ZDF-Dokumentation »Das Wunder von Bern – die wahre Geschichte«, sagt er. Ähnlich wie um 1954 hätten Deutsche in Ost und West das Selbstwertgefühl verloren, da könne nur noch er helfen, meint van Dyk. Mit seiner Musik möchte er Ersatz anbieten. Elektronische Musik mit nationalistischen Texten. Wir sind nun einmal wir.
Entsprechend glaubt die deutsche Presse, daß van Dyk internationalen Medien als »Leader« der DJ-Elite gelte. Nicht vergessen: Führer braucht es immer. Anstatt sich einfach dem Traum vom Tellerwäscher zum Millionär hinzugeben, wird an die nationale Mission erinnert. Als gäbe es zu wenig Marschmusik. Das Reißbrett marschiert.
Und jetzt wurde er für den Grammy 2005 nominiert. Der gesamte BRD-Boulevard war voll nationaler Freude. Einer von uns – van Dyk steht für das gesamte unmusikalische deutsche Kollektiv. Er kann das auch würdigen. Mit dem Song »Wir sind wir« ist er hierzulande, gemeinsam mit Peter Heppner von Wolfsheim, unter die Nationaldichter gegangen. Inspiriert worden sei er durch die ZDF-Dokumentation »Das Wunder von Bern – die wahre Geschichte«, sagt er. Ähnlich wie um 1954 hätten Deutsche in Ost und West das Selbstwertgefühl verloren, da könne nur noch er helfen, meint van Dyk. Mit seiner Musik möchte er Ersatz anbieten. Elektronische Musik mit nationalistischen Texten. Wir sind nun einmal wir.
Entsprechend glaubt die deutsche Presse, daß van Dyk internationalen Medien als »Leader« der DJ-Elite gelte. Nicht vergessen: Führer braucht es immer. Anstatt sich einfach dem Traum vom Tellerwäscher zum Millionär hinzugeben, wird an die nationale Mission erinnert. Als gäbe es zu wenig Marschmusik. Das Reißbrett marschiert.
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