Die Influencerin Nika Irani warf im Juni auf Instagram dem Rapper Samra
vor, sie vergewaltigt zu haben. Der Musiker wies die Anschuldigungen
öffentlich zurück. In einem Statement teilte Samra mit, dass er
„niemanden vergewaltigt“ habe, „weder die Person, die mich dessen
beschuldigt, noch andere Menschen“. Das Label Universal Music Germany
verkündete nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe, seine Zusammenarbeit mit
dem Musiker vorerst ruhen zu lassen. Daraufhin erreichten den Rapper
zahlreiche Solidaritätsadressen, hauptsächlich von seinen männlichen
Kollegen aus dem Business.
Die Auseinandersetzung mit dem Thema sexualisierte Gewalt in einem
solchen Ausmaß ist ein Novum in der Subkultur. Nika Irani erhielt
zumindest teilweise Unterstützung aus Szenekreisen. So solidarisierten
sich auch die bekannten Rapperinnen Elif und Shirin David mit ihr. In
einschlägigen Szenemagazinen sah man sich gezwungen, mit dem Thema zu
beschäftigen. Der Tenor war dabei sachlich, teilweise wurde mit Kritik
an der eigenen Klientel nicht gespart. Und mit Samra, der bürgerlich
Hussein Akkouche heißt, musste erstmals einer der kommerziell
erfolgreichsten Rapper in Deutschland mit ernsthaften Konsequenzen
innerhalb der eigenen Reihen rechnen.
Freitag, 9. Juli 2021
Im Sande verlaufen
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