Das Videospiel des Jahres ist »Road 96«, bei dem man selbst entscheidet: Flucht oder Regierung stürzen
Ralf Fischer / Neues Deutschland
Bei der diesjährigen internationalen Preisverleihung für die Videospiele des Jahres, den Games Awards, im Dezember räumte neben den üblichen Verdächtigen aus der Branche das Spiel »It Takes Two« des schwedischen Entwicklungsstudios Hazelight Studios viele der zu vergebenen Preise ab. Das Game, welches sich hervorragend für den kooperativen Mehrspielermodus eignet, ist aber nicht der einzige Vertreter aus dem Independent-Bereich in diesem Jahr, der Lobpreisungen verdient hat.
Das Spiel »Road 96«, herausgegeben von dem französischen Studio DigixArt, schaffte es nicht einmal in die engere Wahl bei den diesjährigen Game Awards, gehört aber zu den besten Spielen des Jahres. Allein der Soundtrack des prozeduralen Roadtrips hätte es verdient, mit Auszeichnungen nur so überhäuft zu werden. Atmosphärisch ist man als Spieler im letzten Jahrzehnt des letzten Jahrtausends gefangen. Es gilt als entlaufener Teeanger das fiktive Land Petria zu verlassen.
Als Ausreißer mangelt es an allem. Weder mit ausreichend Essen oder Trinken ausgestattet, noch ein Fortbewegungsmittel jenseits der zwei eigenen Beine zur Verfügung und auf der Flucht vor den fiesen Schergen einer Beinahe-Diktatur. Das ist das Setting, in dem der Spieler startet.