Die jährlich im Berliner Nordosten stattfindende Antifaschistische Aktionswoche,dieses Jahr vom 27. Januar bis 4. Februar, ist im Vorfeld einer massiven Hetzkampagne rechtsextremer Gruppierungen ausgesetzt. Zum vierten Mal in Folge wird dieses Event vom Antifaschistischen Aktionsbündnis III[A3] organisiert.
Ralf Fischer / Antifaschistische Nachrichten
Seit Ende Dezember wird von Seiten der
„Anti-Antifa Berlin“ im Internet gegen das von einem Bündnis
autonomer Antifagruppen bis hin zu etablierten Parteien vorbereitete
Antifa-Event aufgerufen zu stören. So schreibt das vorbereitende
Bündnis A3 in seiner Presserklärung, dass die „Bündelung der
vielfältigstenVeranstaltungen und Aktionen“ die sie auf den Weg
gebracht hat, „den öffentlichen Raum im Berliner Nordosten mit
unseren antifaschistischen Anliegen und unserer grundsätzlichen
Gesellschaftskritik“ teilweise gewinnen konnte. [1]
Dies scheinen die auch im Nordosten
fest verwurzelten rechtsextremen Gruppierungen bemerkt zu haben.
Erstmalig seit dem die Antifaschistische Aktionswoche organisiert
wird, wurde von rechter Seite massiv zu Störung aufgerufen [2]: „Haltet euch dafür den 02.02.2002
frei. Gerade nach den Krawallen am 01.12. in Berlin ist es wichtig
hier am Ball zu bleiben und den Liksfaschisten zu zeigen das ihre
verwirrte dogmatische Ideologie auf den Müllhaufen der Geschichte
gehört. Gegen Kommunismus und Kapital unser Kampf ist national !!!
Liebknecht und Luxemburg (Goldmann) in den Arsch treten !!!“ Aus
der Mail der „Anti-Antifa Berlin“- Rechtschreibfehler im Original
Doch nicht nur innerhalb des Nationalen
Widerstandes wird gegen die Antifaschistische Aktionswoche
mobilisiert.Auch die NPD ruft in einer vom 1. Januar diesen Jahres
verbreiteten Meldung zur Störung der Aktionswoche auf [3]: „Auch im neuen Jahr wollen die, die
mit Deutschland im Kriegszustand leben, eine „Antifaschistische
Aktionswoche“ durchführen. ... Die Antideutschen werden
aufgerufen, nicht länger auf das Aufstehen irgendwelcher „An- und
Zu-ständigen“ zu warten, sondern besser gleich zuzuschlagen. Bei
den im Internet angebotenen Veranstaltungen fällt auf, daß es eine
enge Zusammenarbeit zwischen den schlagbereiten Antifas, der
evangelischen Kirche und Behörden geben muß. Nicht wenige
Veranstaltungen finden nämlich in öffentlichen Gebäuden oder in
Kirchen statt. Natürlich ist auch die PDS dabei. Es fällt weiter
auf, daß den Veranstaltern sehr am jüdischen Leben gelegen sein
muß. Rückschlüsse daraus sollte jeder selbst ziehen.“
Nachfolgend dokumentiert die
rechtsextreme Partei alle Veranstaltungen, die im Rahmen der
diesjährigen Aktionswoche stattfinden. Und weist speziell auf eine
hin: „Schweigen wäre Mitschuld - das ist
das Thema eines Gespräches mit „Zeitzeugen“ aus dem Widerstand
gegen das Dritte Reich. Das sollte auch für uns Nationale das Motto
für unseren Kampf gegen die Enkel von Mielke, Ulbricht und Honnecker
sein. ... Wie in alten DDR-Zeiten werden auch wieder Kinder im Alter
von 9 bis 12 Jahren am 30. Januar 2002 im Bizetcafé politisch
indok-triniert. Die „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes -
Bund der Antifaschisten“ war übrigens schon zu DDR - Zeiten eine
kommunistische Tarngruppe in Westdeutschland. In alter Manier wird
mit Veranstaltungen vorgenannter Art ein Popanz aufgebaut, den es
überhaupt nicht gibt. Schweigen wäre Mitschuld – Dieses Motto
sollte alle Nationalen zu möglichst vielen Besuchen der genannten
Veranstaltungen anregen. Diese Besuche sollten gut organisiert und
vorbereitet werden. Wir wollen dort ja eben nicht schweigen. Wir
wollen diesen Leuten offen unsere Verachtung mitteilen und es soll
jeder hören.“
In der Öffentlichkeit wird diese Art
der Einschüchterung und Verleumdung bisher kaum zur Kenntnis
genommen. Auf die Presseerklärungen des A3 reagierten bisher nur
wenige Journalisten.Seit dem der Hype des sogenannten „Antifa-Sommer“
ausgeklungen ist,müssen sich aktive Antifaschisten wieder ohne die
Unterstützung der Zivilgesellschaft gegen den rechten Mainstream
abarbeiten.Dass sich diese Situation durch das NPD-Verbotsverfahren
ändern wird,glaubt beim A3 keiner mehr.
LINKS:
[1] http://www.a3.antifa.de
[2] http://www.widerstand.com/nwbb
[3] http://www.npd.net
Demonstration: Alles für Alle...und
zwar umsonst! – Gegen Nazis,Rassismus und totale Kontrolle!2.
Februar um 14.00 Uhr, Start: S-Bhf Prenzlauer Bergorganisiert vom:
Antifaschistischen Aktionsbündnis III [A3]
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