Eine alphabetische Reise durch eine lineare Welt
D - Dinnerdate
Das lineares Fernsehen stirbt nicht allein wegen der Konkurrenz durch die Streaminganbieter aus, sondern weil die deutschen Programmmacher nichts weiter als angelernte Diebe sind. Ideen für neue Formate kupfern sie bei den britischen oder amerikanischen Kollegen ab. Was dort drüben Erfolg hat, so die Maxime, wird auch hier sein Publikum finden. Das führt zumindest dazu, dass viele Sendungen grundsolide produziert sind und nicht völlig am Geschmack des Mainstreams vorbeigehen. Aber das klappt nicht immer, siehe Dinnerdate.
Den Verantwortlichen, die diese
Mischung aus Koch- und Kuppelshow ins Programm gehievt haben, sollte
umgehend die Pension gestrichen werden. Das wäre immer noch besser
als sie wegen schweren Menschenrechtsverletzungen vor den Gerichtshof
in Den Haag zu zerren. Die der Sendung zugrunde liegende Idee, dass
Liebe bekanntlich durch den Magen geht, wird konterkariert durch die
lieblose Umsetzung des Formates. Der Kitsch-Karneval wird weder dem
Begehren der Teilnehmer nach einer gemeinsamen Zukunft mit einem
neuen Partner gerecht, noch unterhält er die Zuschauer. Nach
mehrmaliger Ansicht überkommt einem das ungute Gefühl, dass diese
Sendung ein Experiment am lebenden Objekt ist und den Teilnehmern zu
raten wäre, den Gang vor Gericht dem ersten Gang des Gerichtes
vorzuziehen.
Hier geht es weiter zum fünften Teil...
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