Dienstag, 9. Juni 2020

Dem Fernsehen beim Sterben zu sehen. Teil drei.

Eine alphabetische Reise durch eine lineare Welt

C - Corona-Comedy-TV

Als wäre das ständige Aufeinanderhocken der gesamten Sippe in Quarantäne nicht schon unerträglich, dürfen nun Comedysänger Mark Forster oder Schlagercomedians wie Luke Mockdrige und Klaas Heufer Umlauf das Not-und-Elend-Programm gestalten. Von ihren Wohnzimmern aus langweilen sie ihr Publikum mit „interaktiven Shows“, gegen die „Terrance und Phillip“ als gehobene Erwachsenenunterhaltung daher kommt. C-Prominente, die über ihr Privatleben jedes noch so belanglose Detail bereitwillig preisgeben, gibt es schon im Internet wie einst Pornographie in einer gut sortierten Videothek. Die Androhung zwischen den Werbeblöcken vermehrt solche Billigproduktionen zu platzieren, wird den Untergang des linearen Fernsehen nur noch beschleunigen.

Selbst bei Ausschaltung der zweitgrößten Konkurrenz, The Real World, gelingt es den Programmmachern nicht wirklich, die vergraulten Zuschauer zurückzugewinnen. Es ist nicht wie mit der organisierten Kriminalität, wenn diese ihre Konkurrenz ausschaltet, geht der Absatz durch die Decke. Durch die Ausgangssperre wird vielen ehemaligen TV-Junkies überhaupt erst klar, wie knapp sie einem qualvollen Tod durch Langeweile entronnen sind. Wer ernsthaft mit den Löwen über die Situation der Freiberufler diskutiert, der sieht offensichtlich in seinem Leben keinerlei Sinn mehr. Hier ist dringend Hilfe nötig, keine Häme. Just saying.

Hier geht es weiter zum vierten Teil...

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