Eine alphabetische Reise durch eine lineare Welt
Die traditionelle Fachsendung für
Schnauzbartträger und Dackelliebhaber ist ein fester Bestandteil des
Rund-um-sorglos-Paketes im Nachmittagsprogramm des ZDF. Hier ist zwar
nicht die Welt, aber zumindest noch Deutschland in Ordnung. Auf
diesem Sendeplatz können sich die neuen Biedermeier von dem Plunder,
den ihnen ihre Verwandten vererbten, geräuschvoll und medienwirksam
trennen. Erstaunlicherweise schaut die gut betuchte Rentnerschaft
gern dabei zu, wie ihre Kinder und Enkel mit den mühevoll über die
Zeit geretteten Antiquitäten zum Teil noch vor ihrem Ableben
hausieren gehen oder die auf dem Dachboden gefundene Beutekunst zu
Asche machen.
Wenn dann bei Bares für Rares die achtzig Jahre
alte Brosche, ein unschätzbares Familienerbstück, welches einst die
Großmutter vom Großvater geschenkt bekam, nachdem dieser sie so
tapfer in Frankreich erbeutete, von den Enkel völlig ungeniert vor
aller Augen zu Geld gemacht wird, blamiert sich zumindest die
hierzulande gern geschwungene Rede von der Tradition. Der
Verwendungszweck des erbeuteten Geldes ist dann auch so schnöde, wie
die Verkäufer selbst. Dieses soll dann zumeist für die Reparatur
des Eigenheims, die Aufbesserung der Urlaubskasse oder das zehnte
Semester der Enkeltochter herhalten. Anstatt das
Kommunikationsstudium endgültig zu stornieren, wird das mit
Brillanten besetzte Schmuckstück bereitwillig den fünf von der
Pfandstelle in den Rachen geworfen. Unter Wert, in jeglicher
Hinsicht.
Hier geht es weiter zum dritten Teil...
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